Am AbendImmer wenn der frühe Abenddem Tag die letzten Farben nimmt erstarrt der Zeitenfluß beim Warten auf den Augenblick da graue Elefanten lautlos fliegen durch den Raum an Wänden hoch marschieren Stunden nur dies Wort gedacht:
Erst wenn das letzte Licht
Elefanten strahlen dann sehr hell
um ihn abzuholen
Udo Schmitt, Dezember 1999 |
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Mit den Jahren
Renate Möller
Peter Gargulak
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Fortschritt
Peter Gargulak
Lautlos fällt ein grauer Schnee
auf des Landes off'ne Wunde
Nur der Wind ist hier zuhaus'
weht über karge HügelAll die Helden, Löschsoldaten
einstmals in den Tod geschickt
starben langsam, aber täglich
Ein Orden für die KrebsgeschwüreAm Tage vorher war die Stadt
noch vollgefüllt mit Leben
Heute ziehen Wolken nur
zu jenen die noch sterben
Udo Schmitt, Dezember 1999
Meine alte Lehrerin
Du lehrtest uns die Dummheit
die Einsamkeit, die Ignoranz
das Ducken und VersteckenTriste Weisheiten
umhüllten 30 Bleichgesichter
wie trockner KreidestaubDraußen schien die Sonne
Dort lernten wir erst kennen
was du uns stets verborgen hastDas ganz normale Leben
Udo Schmitt, Januar 2000
Wayne Geist
Plötzlich
Russell Lett
Tausend kleine Nadelstiche lang
sah ich in deine LeidensmieneWer schon konnte ahnen, daß
der Stich
ausgerechnet dieser letzte StichEin wildes Tier erweckte
das jahrelang gelauert
auf meinen Körper stürzte
ihn zu zerfetzen, zu zerreißen
zu vernichten ganz und garWer schon konnte ahnen, daß
der Stich
für immer einen Schlußstrich ziehen sollte
Udo Schmitt, Januar 2000
Fürsorgliche Verführung im Vorfrühling
Meine Füße sind mir heute
leichte Schwingen, Federflügel
Ein Tanz auf Wolken macht mich heiter
Schatten werf' ich auf die ErdeDort ist es schaurig dunkelkalt
Gesichter grau und starr die Mienen
All die hellen Sonnenstrahlen
tummeln sich bei mir hier obenAuf meinem weißen, weichen Bett
lieg' ich alleine, seh' nach unten
zu dir hinab ins Dämmertal
Zieh' aus der Nässe dich heraufund dann ganz langsam aus
Udo Schmitt, Januar 2000
Wayne Geist
Liebe auf der Spülmaschine
Im fremden Land
Renate Möller So standen wir im fremden Land
vom Sehen satt zu werden
Ein Traum inmitten Wirklichkeiten
schöner als die FantasieUnd deine Augen wurden blau
blauer noch als alles andre
Die Köpfe füllten wir behutsam
auf mit neuem LichtZuhause zwischen Häuserzeilen
wartete der Nieselregen
Das Strahlen in den Augen aber
ist bis heute uns geblieben
Udo Schmitt, Februar 200
Unnahbar
Kühl bist du und unnahbar
jedoch auch wunderschönWenn dein Blick mich trifft
gefriere ich von innen
und meine Glieder schrumpeln
wie nach dem Bad
in einem GletscherbachSteh ich vor dir
zaudernd
nackt und blau gefroren
blitzt der kalte Spott
aus deinen grünen AugenFinger werden klamm
wenn ich sie ganz fest
in harte Erde kralle
Udo Schmitt, Februar 2000
Peter Gargulak
Jungenwelt
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Deine Jungenwelt
ist vollgefüllt mit Matchboxautos
Muskelmännern, Testpiloten
WasserspritzpistolenJedem Fußball rennst du hinterher
und nie geht es dir schnell genug
Dein Rufen hör ich aus der Ferne
Papa komm, Papa kommDu bist ein Wicht, der unverdrossen
sich das vom Leben nimmt
was ihm gehörtund zum Dank ganz ohne Zögern
mit einem Lächeln schnell quitiert
Udo Schmitt, Februar 2000