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 Fotos Toskana: Tini Schmitt
Pisa
Die Toskana ist ein sehr beliebtes und attraktives Reiseziel. Dieser Landstrich bietet eine herrliche Landschaft und wunderschöne Städte mit kostbaren, weltberühmten Kunstschätzen.
 

Ein Bauwerk, das ein jeder Besucher mit Italien verbindet ist der schiefe Turm von Pisa, der Torre Pendente oder Campanile. Entsprechend viele Touristen aller Nationalitäten findet man auf dem Campo dei  Miracoli (Platz der Wunder). Ob man den baumlosen Platz mit dem penibel geschnittenen Rasen tatsächlich als Wunder empfindet, mag individuell verschieden sein. Die einzelnen Bauwerke für sich genommen kann man jedoch getrost als wunderbar bezeichnen. Es sind dies der Duomo (Santa Maria Assunta), das Baptisterium, der Camposanto (Friedhof mit Kreuzgang) und natürlich der schiefe Turm.
 
 

 
Torre Pendente, der schiefe Turm von Pisa
 
Der Dom von Pisa
 
 
 

Pisa, einst See- und Handelsmacht, errichtete den Turm als Ausdruck seines Stolzes. Bereits 1174, ein Jahr nach Baubeginn, sackte das Fundament, auf Schwemmland errichtet, ein. Die Schräglage versuchte man zunächst dadurch auszugleichen, daß man den schiefen Turm nach dem Unglück gerade nach oben weiter baute. Der Turm hatte also bereits von Anfang an einen Knick. Einst das Gespött aller Nachbarstädte, entwickelte sich der um 4,33 m schiefe Turm in heutiger Zeit zu einer sehr lukrativen Einnahmequelle. Es ist jedoch nicht nur seine Schieflage, die den Turm für die Massen anziehend macht, sondern auch der Umstand, daß er als der schönste Turm Italiens gilt. Seit 1990 darf der Turm von Touristen nicht mehr bestiegen werden. Inzwischen versuchte man mit einer aufwendigen Rettungsaktion den Turm wieder etwas gerader zu rücken. An dem Bauwerk wurden Seile mit Gewichten installiert (von den Italienern "Hosenträger" genannt). Außerdem trug man vorsichtig das Fundament unter dem Turm ab. Damit erreichte man bereits eine Korrektur der Schieflage um 30 cm.

 
Nach Abschluß der Rettungsaktion darf der Turm von Besuchern wieder betreten werden, allerdings nicht ohne vorher den Obolus von 50 DM entrichtet zu haben. Auch für die zweite Hauptattraktion, dem Dom, muß eine Eintrittskarte erworben werden (ein, wenn man von Florenz absieht, durchaus ungewöhnlicher Umstand für den Besuch einer Kirche).

 
Der Bau der romanischen Basilika Santa Maria Assunta aus weißem Carrara-Marmor wurde 1063 nach dem Seesieg über die Sarazenen begonnen und 1118 unvollendet eingeweiht. Das berühmteste Kunstwerk im Inneren des Domes ist die Kanzel von Giovanni Pisano.

Das Baptisterium, nicht weit vom Dom, ist die größte Taufkapelle der christlichen Welt.

 

Fährt man von Pisa westwärts, gelangt man zu einigen sehr besuchenswerten Ortschaften.
 

Lucca wird als der kleine Vatikan in der Toskana bezeichnet. 99 Kirchen und Kapellen beherbergt die konservative Stadt. Diese Kirchen dienen inzwischen teilweise recht weltlichen Zwecken und sind etwa als Pizzerien umgebaut worden. Einen schönen Überblick über Lucca erhält man bei einem Spaziergang auf der vollständig erhaltenen und 4 km langen Stadtmauer mit dem Torre Guinigi, dem Wahrzeichen der Stadt. Lucca ist bekannt für sein Olivenöl, welches als das beste Italiens gilt.
 

Das aufgeräumte Montecatini-Terme mag jeden passionierten und pensionierten Kassenpatienten entzücken. Pistoia und Prato könnte man, obwohl auch diese Städte einiges zu bieten haben, als zweite Wahl bezeichnen.
 
 
 
Florenz
 

Ein "Muß" ist dagegen der Besuch der Stadt Florenz. Man sollte sich der Stadt nicht von Osten nähern, da ein Durchfahren der häßlichen Randbezirke sehr mühsam ist. Es empfiehlt sich die Anfahrt Richtung Süden. Von der Piazzale Michelangelo, auf einer Anhöhe gelegen, hat man bereits eine wunderschöne Sicht auf die Stadt, deren ziegelrote Dächer dem Betrachter ein einheitliches Bild bieten. Man erkennt sofort das Wahrzeichen Florenz, den Dom mit der mächtigen Kuppel (die viertgrößte Kirche Europas), den Ponte Vecchio, den Palazzo Vecchio und die mit ihrer weißen Fassade auffallende Kirche Santa Croce.
 
 
 

 
 
Uffizien  -  Geburt der Venus von Boticelli
 
 
 
Begibt man sich über den Arno in das historische Zentrum, etwa entlang der Piazzale degli Uffizi, so hat man zunächst einen recht finsteren Eindruck der Stadt. Viele Portrait-Maler befinden sich auf dem Platz vor den Uffizien, dem berühmten Museum, und versuchen eine heitere Stimmung zu verbreiten.
 
Die Uffizien beherbergen weltberühmte Gemälde von Michelangelo, Raffael, Tintoretto, Caravaggio, Giotto und Boticelli, von dem auf dieser Seite exemplarisch die Werke "Geburt der Venus" und "La Primavera" (Der Frühling) zu sehen sind.
 
 
 
Uffizien  -  La Primavera/Der Frühling von Boticelli
 
 
 
Der Museumsbau war ursprünglich als Bürogebäude geplant. Deswegen befinden sich die berühmten Gemälde meist in recht kleinen Räumen oder in Zimmern, die wie Bürogänge anmuten.
 

Begibt man sich wieder auf die Piazzale degli Uffizi und geht ein Stückchen weiter, so gelangt man zu dem Piazza della Signoria, das Zentrum von Florenz, umrahmt von großartigen Bauten, etwa dem Palazzo Vechio (Rathaus) und der Bogenhalle (Loggia dei Lanzi).
 

 
Michelangelos David          
 
Vor dem Palazzo Vecchio befindet sich die Kopie von Michelangelos berühmten David mit der Steinschleuder, das Original ist in der Accademia zu bewundern. Hier schuf der Bildhauer sein Idealbild eines menschlichen (männlichen) Wesen. Michelangelo selbst kam diesem Ideal selbst sehr wenig nahe, wurde er doch als klein und "abstoßend häßlich" beschrieben, der scheu, mißtrauisch, wortkarg und mit allem und sich selbst immer unzufrieden war. 
 

Michelangelo suchte sich die Marmorblöcke, die er für seine Kunstwerke verwenden wollte, oft selbst in Carrara aus. 
 

 

 
 
Santa Maria del Fiore, der Dom, verkörpert den Übergang von der Gotik zur Renaissance. Der Dom beeindruckt eher durch seine Architektur als durch seine Kunstschätze. Nachdem man das "Eintrittsgeld" bezahlt hat, stellt man verblüfft fest, daß die Kirche nahezu leer ist. Die eigentlichen, ursprünglich sich in der Kirche befindlichen Kunstwerke (z.B. die Pieta von Michelangelo) sind im Dommuseum ausgestellt.
 

Wie der Name bereits andeutet, ist Ponte Vecchio (alte Brücke) die älteste Brücke Florenz (1345). Auf der Brücke sind seit alters her viele  Läden untergebracht. Ursprünglich waren es Metzger, Fischhändler und Gerber. Aufgrund des vorherrschenden Gestanks beschloß jedoch Ferdinando I 1593, daß nur noch Goldschmiede auf der Brücke ihr Gewerbe betreiben durften. Und so sieht man auch heute noch, entgegen den Erwartungen, hauptsächlich Juweliere und Goldschmiede in den engen Verkaufsräumen.
 

In der Umgebung von Florenz liegt Fiesole, neben dem Dom hauptsächlich interessant wegen seines archäologischen Geländes mit einem römischen Theater aus dem 1. Jh. v. Christus. Von diesem Ort aus hat man einen wundervollen Blick auf die Stadt Florenz.
 
 

 
 
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