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Hallo Leute!
Hier fand eine Dichteraktion statt. Wir befinden uns also bereits am Ende, bzw. der
 
Phase 3: Abschluß der Aktion und Präsentation aller Beiträge
 
 
Die "Dichtertreff"-Aktion lief folgendermaßen ab: Jeder, der Lust dazu hatte, konnte ein Gedicht zu zwei vorher ausgewählten Fotos schreiben. An einem  Stichtag wurden die Ergebnisse alle gemeinsam veröffentlicht, bzw. in der Newsgruppe "de.etc.schreiben.lyrik" (kurz desl) gepostet.

Bemerkenswert an dieser Aktion ist, daß sie bereits einen Tag vor dem eigentlichen "Startschuß"so gut wie gelaufen war. Alle Beiteiligten hatten anscheinend so viel Spaß an der Sache, daß fast jeder sein Gedicht schon am Abend vorher gepostet hatte.

Ich freue mich, die einzelnen Beiträge nun präsentieren zu dürfen. Eines muß man noch hinzufügen:

Das Copyright der Texte liegt natürlich bei den entsprechenden Autoren.

Jeder, der noch im Nachhinein kleine Änderungen an seinem Text machen möchte, schreibt mir einfach eine kurze mail. Sollte ich einen Beitrag übersehen haben, bitte meldet Euch sofort!
 
 

 

Hier nun die Beiträge zu Foto 1
 
 
 
Peter Gargulak
 
 
 

Hitze

 
in mir
und die Wüste
ist aus roter Seide
 
um mich
und deine Brüste
sind mir Kamel die Weide
 
überall
wenn ich nur wüßte
wie komme ich in diese riesen ~$!!%&-\§$###cencored
 
-------------------------------------------
leider ist das Gedicht ab hier nicht mehr
jugendfrei und kann nur gegen Altersnachweis
herausgegeben werden.
 
Christian Winter
 
 
 
 

 
 

dro me dar

 
und es war
die gleissend sonne
auf der samt- und gold'nen haut
dromedar
in wuestenwonne
ziellos in die ferne schaut

mustert scheel
die lockend kuppe
auf den huegeln allemal
dem kamel
ist diese schnuppe
wie das waldumsaeumte tal

mag ihm nicht
gedanken rauben
heisst es doch von alters her
spottgedicht
im aberglauben
geht nicht durch das nadeloehr
 
 

Heinele (Heinz Koller)
 
 
 
 


 
 
 
 

olle kamele

 
doc o`malley, arzt und ire
dermato- und zoologe
(stand am schild der praxistüre )
war ein fachmann für geschwüre
auf der haut und wilde tiere
doch ein sklave einer droge

ob beim rückenrunzelnstraffen
ob beim kneten einer wampe
macht` am hals er sich zu schaffen
immer musste malley paffen
selbst beim hinterteilbegaffen
nachtblind mit der taschenlampe

stets umwölkten blaue dünste
ihn und seine anvertrauten
schmälerten die heilungskünste
weil er mit dem schwerstversauten
hütchenhutschpferdhirngespinste
dauernd um die wette grinste
dank dem selber angebauten

denn die beste heimwachsware
schützt nicht vorm ha.....ha.....
haluzinuzionieren ;-)

oftmals sah er dromedare
am behandlungstisch flanieren
manchmal nur eines
ein kleines
am fusse des beines
manchmal fielen horden ein

was mag aus ihm geworden sein...?
 

mtf (Michael Feichtinger)
 
 
 
 


 
 
 

Horizont, ich komme!

 
Wie ein Tier
auf dem durstigen Weg zum Wasserloch
bin ich.
Muss ich näher zu dir noch,
in den Schatten deiner Mitte?

Ich kann nicht mehr.

So nah dein Becken auch vor mir liegt –
einen Handgriff weit und einige Schritte –
trennt doch ein Kleid uns aus Sand,
das Meere wiegt
und durch mein Uhrenglas
zu rieseln beginnt:
vanitas.

Und jetzt, als der dunkle Akkord der Nacht
durch dich bricht,
wie Rubin durch Alabaster,
wirft der Mond durch die Wolken Flutlicht
auf dein scharfes Hinterteil.

Dich, Horizont, will ich von hinten.
 

David Sandmaier
 
 
 
 


 
 
 
 

Wüstenkamel Knut

(Für alle, die noch an Dromedare glauben!)
 

Zunge links aussen
Äuglein verdreht
Die Brauen bauschend
Ohren verweht

So macht sich müd
Und mit viel Gefluche
Das Kamel Knut
Auf Getränkesuche

Zwei ganze Höcker
Gilt es zu füllen
Und damit nicht locker
Den Durst zu stillen

Doch was sieht Knut dort
Fatamorgana-scan ein!
Eine Frau liegt vor Ort
Ganz ohne Brüstelein

„Das geht ja hier in der Wüste nicht!“
Spricht da der clevere Knut
Keinerlei Gebrüst in Sicht?
Das tut der Frau bestimmt nicht gut

Ach, dem Knut das nicht gefällt
Drum fasst er einen Entschluss
Baggert was der Huf herhält
Eine wärmende linke Brust

Gar stolz betrachtet er das Bild
"Doch da fehlt ja jetzt noch eine,"
Schiesst es durch den Kopf ihm wild
"Wenigstens eine zarte, kleine."

In diesem ganzen Gedankengeknarze
Erinnert sich unser tapferer Knut
An seinen hinteren Höcker mit Warze
„Klar, der passt gewiß ganz gut!“

Die Montage verläuft ruckzuck
Und dem Knut, dem tut’s nicht leid
Die Frau hat wieder gescheiten Brustdruck
Und Durstreduktion wurde auch erreicht

So schnaubt Kamel Knut heut glücklich
Und diese Geschichte ist tatsächlich wahr
Darum nenne niemals wirklich
Den Knut etwa ein Dromedar
 

caro (Carola Eisinger)
 
 
 
 


 
 
 

torso torsion

 
dies ist
ein verdammt schlechter
platz für dromedare
 
wenn ich nur wüsste
wo es wüste gibt
 
überall nur biotorsos
und hallogenbiotope
 
unter diesem fehlfarbenen satin
liegt sicher kein sand
 
kein sand
für's getriebe
 
kein sand
nur durst
 
nach wüste
 
Sgt. Zapper
 
 
 



 
 
 
 

Du

( Wechriho 2000)
 
Reines Licht
und zarte Farben,
 
Dein Duft
und Deine Haut,
die ich liebe,
 
wenn sie erhitzt ist
von unserem Liebespiel,
 
Meine Hand
wandert entlang an Dir
 
Rundungen, Kehlen,
Nasenflügel beben,
 
der Augen verklärter Blick
Du bist seit langem schon,
 
Mein Geschick!
 
Wechriho (Werner Christian Holberg)
 
 
 


 
 
 

Untergehen

 
Tagesfirnis weich entbrannt
Sonnenfront erlischt
wirft Abendglut
auf Dein Gesicht
doch schönere Welt
ist mir Dein Schatten
der mich trifft
 
Kettelring bzw. Peter Ley (ohne Kamel)
 
 
 
 

Und dann und wann ...

 
Da wirft die letzte Glut der Sonne, ach!
dem kleinen Nippel einen Schatten nach
und bald befingert auch der geile Abend –
glanz, mit seinen schrägen Schatten labend
ganz, die heißen Senken und Oasen, gar ...
 

und dann und wann ein blödes
Dromedar
 

Die prächtig aufgequirlten Wattewolken
die gießen zart ihr mattes Gegenlicht
auf einen strammen heißen Po, als wollten
sie die Gesetze einer Schwerkraft nicht
wahrhaben, „Nein nein, es ist nicht wahr!“

und dann und wann ein blödes
Dromedar

Kaum ist die Linie eines Dünenzuges
durch einen Beckenknochen jäh gestoppt
so bleibt der Dichter jedoch guten Mutes
obwohl er glaubt man habe ihn gefoppt
ganz ausser sich nimmt er das Bild zur Hand
und sieht ein scheiß Kamel
am
linken
Rand

Kettelring bzw. Peter Ley (mit Kamel)
 
 
 
 


 
 
 
 

Weil Samstag ist

 
Ein Dromedar
bei 'ner Bueste in der Wueste
bleissend die Sonne
froh die Wonne
und der Emu sagt: Muh
Sonst ist Ruh.
 
Norbert Sima
 
 
 
 

 
 
 
 

Nach getaner Arbeit

 
Sie liegt entblößt,
hat sich's verdient
Ihr Nabel schmeckt
Leicht salzig
 
Auf seid'nem Grund
Sanft angeschmiegt
Sehnt sie sich nach
Der Camel
 
Socke (Oliver Ding)
 
 
 

 
 
 
 
 

Traum

 
Weit fort entführt ihn seines Schlafes Traum
In ein Land aus tausend und dieser Nacht
Es liegt jenseits der Welt, von Zeit und Raum
Und wird von einer schlafenden Riesin bewacht

Ihre Blösse ist von wenigen Schatten verhüllt
Und blassblaue Wolken liebkosen sie sacht
Dieser Anblick ihn mit dem Wunsche erfüllt
Kein Wüstenschiff zu sein, wenn sie erwacht

Lieber wär er ein Riese, der ihr Feuer entfacht
 

Sophie Vomhofe
 
 
 
 
 




 
 

knapp an DT2 vorbei

 
in die wüste geschickt
mit dem auftrag
bis samstag mitternacht abzugeben
- den bericht über treibsand
- die geheimnisvolle verfärbung der sonne
- ein interview mit kamelen und knochen

    nicht ganz einfach zugegeben
    dumm die einen
    die anderen stumm
    und lebensgefahr an dem orte
    sag aber einfach was dazu
    hauptsache das zeug ist bereit
    es gibt ja hier kein zeilenhonorar
    und deine worte sind - erfunden oder wahr -
    am abend schon beim altpapier - nur zu
    du hast noch zeit

ich habe nichts zum schreiben
lasst mich damit in ruh
mich bringt das um
da lass ichs lieber bleiben
 

caryl pinoak
(Hinweise zum Gedicht)

 
 
 
 



 
 
 
 

Lieb und teuer

 
Die ganze Zeit herumgestochert
und nicht den Weg zu ihr gefunden
Ihm fehlte das Gefühl

War's die Dunkelheit
das Bier, der gute Wein
oder nur die Ungeduld

Es geht das größte Dromedar
eher durch ein Nadelöhr
als dieses kleine Ding
durch jene hohle Gasse

Sehr früh am Abend
zog sie ihren Mantel an
nahm das Geld
und ging wieder nach Hause
 

Udo Schmitt, April 2000
 
 
 
 

 
 

Hier die Beiträge zu Foto 2
 
 
 
Peter Gargulak
 
 
 
 
 

Das letzte Lied

 
verhallt im Donnern der Gezeiten
gesungen als kein Mensch mehr ist
des Todes Kunde zu verbreiten
der langsam durch die Nacht sich frißt

und keiner sieht's
und keiner kann es noch bestaunen
wie weinend sich die Sonne bricht
nur auf dem Wasser treibt ein Raunen
im letzten roten Strahl von Licht

wird es bald still
noch immer spielen die Delphine
und Angst trübt ihnen nicht ihr Glück
fröhlich geleiten Sie die Erde
in ihren letzten Augenblick.
 

Christian Winter
 
 
 
 


 
 

raetsel haft

 
purpurn bricht der glanz der sonne
grell das schattenwiderlicht
tummelnd in der wasserwonne
die delphine, menschendicht

und die fischgetarnten geister
tanzen froh im farbenspiel
ihm zur ehr, dem herrn und meister
dieser welt voll ungefuehl

universum ohne ende
ohne zeit und anbeginn
unfassbar, nicht tausend baende
voller worte finden sinn

wer mag wahrheit uns verkuenden
hohl und leer ist jeder spruch
delphis raetsel zu ergruenden
menschensegen - oder -fluch?
 

Heinele (Heinz Koller)
 
 
 
 


 
 
 
 
 

Himmel und Und-Meer

 
Du willst orangeglücklich fliegen
willst laut einbrennen
und implodierst,
 
!so!
In dem Moment
 
!da!
an dem du dich
als Delphin begreifst,
wie ein Stern am Meeresboden;
 
Manfred Keitel
 
 
 
 

 
 
 
 

ultra violet world

 
wo verbirgt sich jesus
mein kopf ist gespalten
die ausfahrt ins leben verpaßt
ultra violette seele

nur einmal zuviel
dein körper als schatten
explodierende venen
ultra violet world

keine vergebung mehr
mein leben zerfließt
verloren im nichts
ultra violet suicide

no escape!
celebrate my death
tripped allover
ultra violet hell
 

Dope1973
 
 
 
 


 
 
 
 

vielfarbene fehlfarben

 
wenn vor capri die rote sonne
im meer versinkt
und im hafenbecken ein fischschwarm
bauchoben stinkt
ja dann jagen wir draussen
wohl auf dem weiten meer
frei wie ein orca, frei wie ein orca,
in killerwalschulen umher

wenn vor capri die rote sonne
dem meere entsteigt
und ein geigerzähler
das lied vom tode geigt
ja dann jagen wir draussen
wohl auf dem weiten meer
eine wilde horde von freien orcas umher,

<bridge>

wenn vor capri die schwarze pest
auf den wellen liegt
und ein tanker bauchoben
in schwerer brandung wiegt
ja dann jagen wir draussen
wohl auf dem weiten meer
frei wie ein orca, frei wie ein orca
frei wie ein orca umher

hoihoihoi

frei wie ein orca, frei wie ein orca,
frei wie ein orca umher.

<fade out>
 

Sgt. Zapper
 
 
 
 
 


 
 
 
 

Hast

 
Meine Augen
rot und heiß
Schließ ich besser jetzt
 
Meine Lippen
Lieblich weich
Öffne ich besser jetzt
 
Meine Lunge
Schmerzend klein
Wird von dir gehetzt
 
Meinen Atem
Traurig leis
Halt ich bis zuletzt
 
caro (Carola Eisinger)
 
 
 
 

 
 
 
 

Ein Rotes

 
Wild zuckt ein Rotes mir am Horizont
und bringt Erinnerungen, längst vergraben,
zugedeckt vom Meer der Zeiten, so gekonnt,
daß sie wie Leichen auf dem Grunde lagen.

So grell bringt dieses Rot zurück,
was längst verschlossen in den Narben.
Ein Blick nur, kurz, ein Augenblick -
und Wehmut zieht durch alle Farben.
 

Barbara Kiray-Hüholt
 
 
 
 


 
 
 
 
 

Der Dudelsack-Walzer

 
In dein Aeuglein
Blut laeuft unter den Bruecken
deiner Zaehne
Flipper kreischt
hebt an sein Roeckchen
pieselt gegen den Wind
ich bin so tot
bring mich heim
scheiss doch auf das Meer
 
Norbert Sima
 
 
 
 

 
 
 
 

Surf's up

 
Fraktales Rot versteckt die Welt
Nichts in ihr kann Himmel stillen
Delphinidae, nun kehrt den Rücken
Bedankt euch nicht mehr für den Fisch.
 

Socke (Oliver Ding)

 
 
 



 
 

Batman

 
Ach Batman, mensch,
warum hast Du nicht besser aufgepasst,
Wie oft hab' ich es Dir gesagt
Du bist nicht Kent,
der Krypton seine Heimat nennt,
mit einer Hand zwei Dutzend Gauner
leicht besiegt,
der Röntgenaugen hat
und ausserdem
von ganz alleine fliegt.

Wer soll ab heut'
die Bösewichte bannen?
Schon hat ein schlimmer Finger
Chemie entsorgt im Meer,
das nunmehr grün und nicht mehr blau,
schau Batman, schau!

Nun ist es also bald vorbei mit Dir,
schon glühst Du feurig wild.
Wieso hast Du die Tür nicht zugemacht,
es hing am Kernreaktor doch
ein leuchtend gelbes
DANGER - Schild!
 

Stefanie Schmitt
 
 
 



 
 
 

Tod am Abend

 
Der Tag vergeht, gebückt und alt
Verbrennt am Horizont
Taucht ein in grüne Tiefen bald
Erlischt und findet Ruh

Delfine wachen übers Grab
Und singen ihm ein Lied
Von allem Leben, das er gab
Dann wird es dunkel ... still
 

Sophie Vomhofe
 
 
 
 
 



 
 
 
 

Ohne Grenzen

An der Oberfläche treiben
Körper aneinander reiben

dem Sonnenlicht entgegen
lautlos sich bewegen

anmutig erglänzen
mit dem Wasser sich als Eins ergänzen

unendlich frei - ohne Grenzen
 

Inge Rippl
 
 
 
 



 
 
 
 

Untergang

Im tiefsten Rot
vom Himmel droht
der Welten Untergang

Es peitscht das Meer
setzt sich zur Wehr
hört der Delphine Klaggesang

Ein letztes Gebärden
mit lastenden Schweren
hinab in ewig Tiefe retten

Auf Grund verbleiben
in Hoffnung treiben
bis oben sich die Wogen glätten

 

Dorothea Patanè

 
 
 
 


 
 
 
 
 

Frohnatur

 
In meinem Hagebuttentee
seh' ich auf dem tiefsten Grund
weißen Kandiszucker liegen
Dampf steigt in die Augen

In meinem Hagebuttentee
tanzen lustig die Kristalle
wenn ich mit dem kleinen Löffel
heftig darin rühre

In meinem Hagebuttentee
schwimmt ein Schwarm Delfine
und nehm' ich einen großen Schluck
schwimmen sie in meinem Bauch

Dann muß ich ständig grinsen
es kitzelt mich so sehr
Du lachst und denkst dir dabei nur:
Er ist halt eine Frohnatur
 

Udo Schmitt, April 2000
 
 
 
 



 
 

Wer wissen will, wie diese Aktion begann, kann dies hier nachlesen.
 
 

 
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