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Östlich von Argos liegt Epidauros bzw. das Theater von Epidauros. In der Antike war das Heiligtum dem Gott der Gesundheit, Asklepeion geweiht. Viele Heilsuchende suchten diese Stätte auf, die Therapie basierte dabei auf den Lehren des berühmten Hippokrates (geboren 460 v. Chr.).

 
 
 
 Das Theater von Epidauros
 
Den Hauptpunkt der Anlage stellt das Theater dar. Das Theater von Epidauros wurde zu Beginn des 3. Jahrhunderts gebaut. Es ist sehr gut erhalten und weist eine ausgezeichnete Akustik auf. So kann man es in den obersten Reihen noch hören, wenn unten auf der Bühne jemand flüstert oder eine Geldmünze zu Boden fällt. Auch heute noch finden Aufführungen statt, allerdings nur in griechischer Sprache. Das hält aber einige Touristen nicht von einem Besuch einer derartigen Aufführung ab. Das Theater hat einen Durchmesser von 20 Metern. 
 
 
 
Verläßt man das Theater, gelangt man zu den Bauten des Heiligtums. Das größte Gebäude ist das Gästehaus (4. Jh. v. Chr.). Es diente zur Unterbringung der zahlreichen Pilger. Außerdem ist ein Bad zu sehen, das Gymnasion, ein Artemis-Tempel und natürlich der Tempel des Asklepios (und des Apollon der Ägypter).
 
 
Tini, unsere Photographin, interessiert sich jedoch, wie man sieht, eher für die gigantischen Zikaden, die in den Bäumen sitzen und einen fürchterlichen Radau erzeugen. Die ganze Anlage befindet sich in einer sehr reizvollen landschaftlichen Umgebung.
Zikade in Epidauros
 
 
 
 
Am nächsten Tag statten wir Mykene einen Besuch ab. Mykene gehört mit zu den wichtigsten Ausgrabungsstätten Griechenlands. Mykene war einst eine blühende Handelsstadt. Damals verbreitete sich die nach dieser Stadt benannte Mykenische Kultur über ganz Griechenland. Heute sind natürlich nur noch Ruinen oder Steinansammlungen anzutreffen, die es der Phantasie des Betrachters überlassen, den alten Glanz vor dem geistigen Auge wieder auferstehen zu lassen. Um den eigentlichen Palast herum wurde eine Siedlungen und mehrere Gräber angelegt.

Der Überlieferung nach soll Perseus, Sohn des Zeus und Danae, der Gründer Mykenes gewesen sein. Perseus übertrug den Kyklopen den Bau der Mauern, die die Akropolis umschließen. Daher werden die äußeren Befestigungen Mykenes auch „kyklopische Mauern“ genannt. Später wurde die Stadt von Atreus regiert, dem Sohn des Pelops, der ganz Peloponnes seinen Namen gegeben hat (die Insel des Pelops). Es existieren viele mythologische Überlieferungen, die sich um Mykene ranken. Beispielsweise der Streit von Atreus und Thyestes, die zwei Söhne Pelops, in dessen Verlauf Atreus seinem eigenen Bruder dessen tote Kinder als Mahl servierte, worauf Thyestes Atreus und dessen Nachkommen verfluchte. Danach nahmen die mythologischen Wirrnisse erst so richtig ihren Lauf. Hier verweise ich den Interessierten auf die einschlägige Literatur.

 
 
 
 
Die Innenseite des Löwentors in Mykene
 
Das berühmteste Bauwerk ist das Löwentor. Unsere Fotografin Tini macht die Aufnahme aber nicht, wie alle Welt, von vorne, so daß die zwei Löwen sichtbar wären. Vielmehr stellt das Foto die wenig beachtete Rückseite des Tores dar. Das 3,1 m hohe Tor ist von 4 Steinblöcken umrahmt, von denen jeder 20 Tonnen wiegt. 
 
 
 
Im Tor ist ein Entlastungsdreieck zu sehen, das für die mykenische Baukunst typisch war. Die zwei Löwinnen stellen die älteste Monumentalskulptur in ganz Europa dar. Ihre Vordertatzen stehen auf einem Opferaltar. Die Köpfe der Löwen kann man allerdings nicht mehr bewundern; sie sind verloren gegangen. Das Bauwerk versinnbildlicht die Macht und die Würde der Herrscher Mykenes.
 
 
 
 
Auch die 3000 v. Christus erbauten 6 m dicken Festungsmauern sind beeindruckend.  Daneben kann man die Reste eines antiken Palastes und mehrere Wohnanlagen besichtigen, zumindest was davon noch übrig blieb. 1847 entdeckte Heinrich Schliemann die Königsgräber des Gräberkreises A, das Grab der Klytaimnestra, außerdem Becher, Waffen, Schmuck und die berühmten Goldmasken (von der Schliemann glaubte, es wäre die Totenmaske Agamemnons). Allerdings ging Schliemann nicht sehr umsichtig bei seinen Ausgrabungen vor und zerstörte mehr als dies "richtige" Archäologen getan hätten. 
Gräberkreis A in Mykene
 
 
 
 
 

Trotz der überragenden geschichtlichen Bedeutung hat uns die Besichtigung der übrigen Ausgrabungen eher gelangweilt (welch Ignorantentum!). Bei einer Griechenland-Studienreise bleibt es wohl nicht aus, daß man irgendwann die immer gleichen Steinhaufen, mühsam entlang eines historischen Gebäudegrundrisses gelegt, nicht mehr sehen kann.
 
 

 
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